FILM OBEN: BÜRK-AREAL – © HAGEN FOTODESIGN
Johannes Bürk gründete das Unternehmen 1855 in privaten Werkräumen, bevor 1858 ein erster eigener Fabrikbau entstand. Das Gebäude des heutigen Uhrenindustriemuseums besteht seit 1866 und wurde Stück um Stück erweitert.
Im Zuge der Vorbereitung für den Zweiten Weltkrieg wurde ein Luftschutzbunker für die Werkbelegschaft eingerichtet, der noch heute besteht und zukünftig im Rahmen von Führungen öffentlich zugänglich sein wird.
Nach dem Teilabbruch der Fabrik wurde das Gebäude ab 1985 saniert und zu Wohn- und Museumsräumen umgewandelt.
Die Fabrik wurde im 19. Jahrhundert am Ortsrand von Schwenningen gegründet, nördlich des Ortsteils „Ob dem Brückle“ mit alten Bauern- und Handwerkerhäusern. Hier finden also das alte bäuerliche Schwenningen und das moderne industrielle Schwenningen zusammen. Eine neue Wegführung durch das beispielhaft sanierte dörfliche Ambiente wird das Bürk-Areal künftig städtebaulich mit der Innenstadt verbinden und zugleich die Ortsgeschichte unmittelbar erlebbar machen.
Die Pläne
Das Amt für Kultur (K), das Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau (GHO) und das Stadtplanungsamt (SPL) haben unter Beteiligung weiterer Ämter und Institutionen sowie unter Einbeziehung von Experten ein Jahr intensiv an den Vorplanungen zum "Bürk-Areal" gearbeitet.
Jetzt ist endlich eine Lösung gefunden für die zahlreichen Probleme, die das Heimat- und Uhrenmuseum, die Städtische Galerie, aber auch das Uhrenindustriemuseum schon viel zu lange in der Weiterentwicklung behindern. Zugleich erschließt das Konzept das große städtebauliche, architektonische und konzeptionelle Entwicklungspotential des Geländes für die Zukunft. Dabei werden auch die finanziellen Vorgaben des Gemeinderats erfüllt.
Umnutzung der Württembergischen Uhrenfabrik
Das Erdgeschoss der Württembergischen Uhrenfabrik in der Bürkstraße wird schon heute vom Uhrenindustriemuseum genutzt. Für das neue Museumsquartier stehen dort künftig zusätzlich das erste und zweite Obergeschoss zur Verfügung. Veranschlagt sind hierfür Gesamtkosten von 11 Millionen Euro. Mit dieser 'Kernlösung' ging das Projekt im November 2021 zum Beschluss in den Gemeinderat und erhielt einstimmig grünes Licht.
Das Museum erhält nach aktueller Vorplanung etwa 1000 qm, die Galerie gut 500 qm und der soziokulturelle "Frei-Raum" inklusive Foyer 300 qm. Hinzu kommen Flächen für Verwaltung, Lager, WC usw.
Im Erdgeschoss erlaubt das Foyer eine flexible Aufteilung der Fläche für ein Café, für Projekte des "Frei-Raums", museumspädagogische Aktionen, Veranstaltungen von Galerie und Museum, aber auch für Verpachtungen an Dritte.
Das museale Konzept im 1. Obergeschoss vereint die bisherigen Dauerausstellungen im Heimat- und Uhrenmuseum sowie im Uhrenindustriemuseum zu einer neuen Erzählung der Schwenninger Geschichte. Dabei bietet es einen "glokalen" Ansatz, indem es die Geschichte vor Ort in den Rahmen einer Geschichte der Zeitstrukturen einbindet.
Die Städtische Galerie erhält im 2. Obergeschoss hochqualitative Ausstellungsräume mit entsprechender Klimatisierung. Hier sind auch Wechselausstellungen des "Zeit-Raums" vorgesehen, und auch Entwicklungsflächen für den "Frei-Raum" sind denkbar.
Mit der vorliegenden Kernlösung ist es der Verwaltung gelungen, den langjährigen Sanierungsstau bei den Schwenninger Museen und der Städtischen Glerie zu lösen und endlich neue Impulse zu setzen.
Ein Impuls für die Stadtentwicklung
Mit dem Bürk-Areal erhält die Neuordnung der Innenstadt als vorrangiges städtebauliches Ziel im Stadtbezirk Schwenningen neue Impulse. Insbesondere vor dem Hintergrund der dramatischen Verwerfungen in der Handelslandschaft trägt die Aufwertung der Kultureinrichtungen, die bislang keine ihrer Bedeutung angemessene Wirkung entfalten konnten, zur Stärkung des Schwenninger Zentrums bei. In diesem Prozess ist die jetzige Kernlösung ein erster Schritt in städtebaulichem Kontext.
Zeitplan
Das Bürk-Areal wird Schritt für Schritt Realität.
Der tatsächliche Um- und Ausbau des Geländes steht am Ende. Doch in vielen Projekten wird ihm schon jetzt ein neuer Geist eingehaucht.
- Seit November 2021
Nach dem positiven Grundsatzbeschluss des Gemeinderats führt das Amt für Kultur in Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugesellschaft WBG als Gebäude- und Grundstückseigentümer sowie Investor, mit dem Hochbauamt und Stadtplanungsamt und einer Reihe externer Partner die Planungen für das Bürk-Areal fort. Gemeinsam erarbeiten sie die konkreten Schritte für den Umbau der Württembergischen Uhrenfabrik. - Ab Januar 2022
Eine Planungsgruppe des Amtes für Kultur führt das inhaltliche Konzept weiter. Bis zur Eröffnung 2025 werden erste Projekte der Bürgerbeteiligung, Vermittlung und Information vorbereitet und umgesetzt.
Frühjahr 2022
Gründung des Unterstützerkreises Bürk-Areal. Das Gremium setzt sich aus Ehrenamtlichen der Vereine Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum, Schwenninger Heimatverein, Freundeskreis Städtische Museen, Kunstverein Schwenningen und Freundeskreis Kultur Villingen-Schwenningen zusammen.10. April 2022 – 8. Januar 2023
Ausstellung 'Vor dem U(h)rknall. Zeit und Leben im Dorf Schwenningen' im Uhrenindustriemuseum
Die Ortsgeschichte Schwenningens wird exemplarisch unter dem Aspekt der Zeit, Zeitstrukturen und Zeitwahrnehmung in einer temporären Ausstellung erzählt. Sie verflechtet Exponate des Heimatmuseums mit Exponaten des Uhrenindustriemuseums und ebnet damit den Weg für den musealen Kern des Bürk-Areals.16. September 2022 - 21. November 2022
Ausstellung 'Utopie Heimat' in der Städtischen Galerie.
Projekt Zukunftscamp Stadtgesellschaft: Im Rahmen der Ausstellung 'Utopie Heimat' entsteht innerhalb von fünf Tagen ein partizipatives Kunstprojekt, das Fragen der Nachhaltigkeit thematisiert. Jugendliche, junge und ältere Erwachsene gestalten das Kunstwerk aus Plastikmüll, der in den Monaten zuvor bei städtischen Kulturveranstaltungen und Kulturinstitutionen anfiel. In Zelten campend setzen sich die Teilnehmenden in einem offenen Dialog mit den zentralen Zukunftsfragen auseinander.
Das Pilotprojekt ist eine Zusammenarbeit von Städtischer Galerie und Theater am Ring und Auftakt für weitere interdisziplinäre "Zukunftsprojekte".
- Oktober 2022
Das Stadtplanungsamt nimmt das Bürk-Areal als Teil des neuen Sanierungsgebiets 'Innenstadt Schwenningen' in die Antragstellung auf. 23. Oktober 2022
Fest unter dem Motto "Wir feiern Bürk!" im Uhrenindustriemuseum
Der aktuelle Stand der Pläne wird der Öffentlichkeit vorgestellt und der Standort Bürk-Areal ins Bewusstsein gerückt.Bis Ende 2022
Grundlagenermittlung durch den Architekten.
Das Amt für Kultur erarbeitet mit Unterstützung externer Fachberater ein Lastenheft, um die Raumnutzung festzulegen.Ab Frühjahr 2023
In Zusammenarbeit mit externen Fachbüros wird ein konkreter Umbauplan erarbeitet.- Juni - Oktober 2023
Bürgerbeteiligungsprojekt 'Frei-Raum' im Uhrenindustriemuseum und im Stadtzentrum
Die Wechselausstellungsfläche des Museums wird für mehrere Wochen zum Schauplatz für ein partizipatives Ausstellungsprojekt. Dabei werden Formen und Möglichkeiten des künftigen 'Frei-Raums' gemeinschaftlich diskutiert, ausprobiert und umgesetzt. - Sommer 2023
Vertragsabschluss zwischen Stadt und WBG. - Herbst 2023 – 2024
Umbau des ehemaligen Fabrikgebäudes zum Bürk-Areal. - 2024
Stadt wird Mieterin im Bürk-Areal. - 2025
Innenausbau und Ausstellungsgestaltung. - Ende 2025
Eröffnung des Bürk-Areals.